Liebe Leserinnen und Leser,
nie waren die Möglichkeiten gute Ideen und Projekte  zu verwirklichen so vielfältig, so einfach umzusetzen und so leicht zu verbreiten, wie in diesen Zeiten. Dazu braucht es keine Hilfe von Experten. Wer hartnäckig seine Ziele verfolgt und ausgefeilte Strategien entwickelt, bei dem wird sich über kurz oder lang ein Erfolg einstellen.
Der Haken dabei ist, dass nicht alle Kreativen auch Entertainer*innen sind. Wer einen Hang zur Selbstdarstellung hat, durch Persönlichkeit ein erweitertes Netzwerk begeistern kann und den Mut hat, jenseits der Arbeit Dinge preiszugeben, sich in verwandten Bereichen zu engagieren, hat es um Längen leichter. Die Qualität wird nicht mehr am technischen Know How in den Disziplinen bewertet. Die Präsentation, die Kreativität, das Gesamtwerk aus Arbeit, Persönlichkeit und Überzeugungskraft wird zum Maß. Auch für Kunden. Diese Kriterien wurden noch in näherer Vergangenheit lediglich den Künstler *innen zugeschrieben. Es gilt aufzufallen.
Doch die neue Melange aus Professionalität und Zirkus kommt nicht bei jedem gut an.
Die Kreativen haben nun die Macht ihrer Berufsbezeichnung die Ehre zu erweisen. Und sie tun dies auch. Sie übernehmen Strukturen, die sich aus eigener Kraft nicht neu erfinden können, wollen, oder nicht den Mut dazu haben. Oder damit beschäftigt sind, sich gegenseitig die Tränen aus dem Gesicht zu lecken. Jetzt ist alles möglich. Von der Konzeption bis zur Realisation. Bezahlbare Produktionen, Kooperationen und profitierende Sponsoren, bieten einen Pool an Kreativität, welcher unlängst an der Oberflächlichkeit brodelt. 
Es sind spannende Entwicklungen, die eine fast schon kultische Wertschätzung der alten Künste, des Handwerks aufzeigt. Eine Entwicklung, die die alten Regeln und Gesetze feiert, um sie mit Furore zu brechen. Das Alte wird gepflegt, um es in vielen Facetten neu erfinden zu können. Und um zu entschleunigen, zu reduzieren. Denn Gestaltung hat wieder einen Wert. Und dieser Wert braucht Zeit
Alle Macht den Kreativen,
Carsten Gritzan
"Die Macht der Kreativen!
So überschreibt Herausgeber und Chefredakteur Carsten Gritzan sein Editorial und macht zum Jahresende nochmals richtig Mut, denn: »Nie waren die Möglichkeiten, gute Ideen und Projekte zu verwirklichen, so vielfältig, so einfach umzusetzen und so leicht zu verbreiten, wie in diesen Zeiten«. Diesem Statement lässt er sogleich 70 Seiten zur Untermauerung folgen – an Kreativität mangelt es dem Magazin wahrlich nicht."
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